Streit der Brunners beim Frühstück
-Nein, brummelt Brunner alt und gebrechlich im wallenden
Kaftan die Holztreppe hinunter sich tastend. Nein-oh-nein.
Von Müdigkeit und Unwohlsein sowie auch der Depression
darüber niedergedrückt schleicht er zur Küche, wo seine Frau
das Frühstück bereitet. Eine mehrfach reflektierte Sonne
zierpt aufdringlich durchs Fenster, und selbst der durchdringende
Kaffeegeruch, der anstelle der verbrauchten Schlafzimmerluft
in seine Lungen dringt, lässt ihn nicht munterer
werden. Denn da ist noch ein anderer penetranter Gestank,
den er wohl zu identifizieren weiß.
-Mann!
Angewidert verdreht er die Augen. Abgesehen davon verträgt
er keinen Kaffee und ist der ehrlichen Meinung, dass Kaffeetrinker
nur deshalb so alt werden, weil ihr Metabolismus stark
ist - stark genug, dieses Gesöff zu verkraften. Mit einem angedeuteten
Gruß schleicht er an Elke vorbei und öffnet den
Kühlschrank.
-Mir geht es nicht gut, sagt er, nachdem er eine Zeitlang abwesend
in das Grauen erregende Innere gestarrt hat. Gar nicht
gut. Ich glaube, Benus hat mich neulich abend angesteckt.
Keine Reaktion. Er macht den Kühlschrank zu und betrachtet
den Haufen trockener Brotkrusten, der sich neben der Spüle
angesammelt hat.
-Ich werde heute zuhause bleiben, sagt er.
Da fängt der Wasserkocher wie verrückt an zu pfeifen. - Und
klick.
Er beobachtet, wie sie Kaffeepulver in den Filter löffelt, dann
Wasser zugibt. Er sieht ihre Falten, ihre Tränensäcke, den
Hängebusen. Ob alle Frauen über 40? So abbauen? - Dem
Aussehen nach schon. Man sieht es ihnen an. Der gewisse
Glanz ist weg: von den Haaren, von der Haut, aus den Augen.
-Die werden dich bald entlassen, sagt sie und gießt noch einmal
nach, gibt noch einen Schuss zu, bis der Filter genau
randvoll ist.
Auf der Dachterrasse
Die Feier fieberte einem imaginären Höhepunkt entgegen. Immer nervöser
zuckten die Körper der Tanzenden, immer greller schienen ihm die
Bemalungen der Frauen, in immer engeren Kurven drängten
sich die primitiven Scharaden der Unterhaltungsmusik in sein
Bewusstsein. Künstliche Haargels, Parfüme und die Duftnebel der
neuesten 24-Stunden Desodorants überforderten seine Wahrnehmungsnerven,
und die losen Reden der Leute irritierten sein Herz. Bei all ihrem
Lachen, aller Munterkeit und dem vorlauten
Optimismus, den sie freigebig verbreiteten,
bei all den vielversprechenden Blickkontakten und wie
zufälligen Berührungen der Körper schienen sie sich durch ein Totenreich
zu bewegen, in dem die Gegenstände der Materie nur Illusionen waren und
jeder Mensch eine Monade, der die anderen wie willenlose, aufgezogene
Puppen gegenübertraten.
Die Wohnung befand sich im obersten Stockwerk des höchsten Hauses der
Straße. Als er beschloss, der Enge und dem schrillen Getöse der Party zu
entfliehen und auf das Flachdach zu steigen, war die blendende
Helligkeit des Tages einem diffusen Zwielicht gewichen, das sich wie
eine künstliche Hülle über die Welt gelegt hatte. Durch eine knarzende
Tür betrat er die stickige Kammer. Dunkelheit herrschte in dieser
Kammer, und die Hitze, die sich während des Tages dort aufgestaut hatte,
übertraf noch die Hitzigkeit des Festes und verdrängte alle Gedanken.
Undeutlich erkannte er mehrere Stapel abgetragener Kleider, schmutziger
Decken, vergilbter Zeitungen mit lange vergessenen Schlagzeilen und -
neben einem hölzernen Balkenkreuz - die nach oben führende
Treppe. Ohne zu zögern, schloss er die Tür und tastete sich bis
zu der Treppe vor, um auf ihren schmalen, gewundenen und teils
geborstenen Stufen vorsichtig nach oben zu klettern. Mit einer Kraft,
die er in seinem Zustand kaum aufzubringen
vermochte, stieß er die Dachluke auf und betrat die ebene Fläche.
Innerhalb einer Sekunde wurde die Klaustrophobie, die er in der Kammer
verspürt hatte, vom genau gegenteiligen Gefühl abgelöst, der Erfahrung
eines schwindenden und isolierten
Elementarbewusstseins, das sich in einen unendlichen, unendlich
gefräßigen Raum, der für Prosaisches wie das Sein eines einzelnen
Menschen schon lange keine Verwendung mehr hatte, aufzulösen begann. Nur
die brennenden Stürme der ewigen Feuer, die das Universum seit Urzeiten
heimsuchten und leicht alles Leben zum Schmelzen bringen konnten,
schienen hier unwiderleglich Bedeutung zu haben.
Die lodernde Dunkelheit schien immer mehr von seiner gewohnten Welt zu
verschlingen, von ihrer Alltagsroutine, den unantastbaren sozialen
Gesetzen und selbst von seinen subjektiven Ideen und Erfahrungen, in einem
Prozess chemischer Oxidation, der schon vor langer Zeit eingesetzt haben
musste und nun, in seinem Niedergang, auch noch das wenige mit sich
hinabzog, auf das er bis heute Hoffnung gesetzt hatte. Schon
früher hatte ihn der schwarze, kalte Kosmos zuweilen geängstigt, indem
er von jenen freudlosen Zeiten und Zuständen zu zeugen schien, die auf
jeden von uns unweigerlich zukommen, Phasen unterschiedlicher Länge und
Intensität, in denen wir uns als
einsame, miserable Monade erkennen, sei's, weil alte Freunde sich
unerwartet abwenden und neue noch nicht in Sicht sind, weil wir
aus heiterem Himmel dem eigenen Tod ins Auge sehen müssen, oder aus
schierer Verzweiflung über die vorherrschenden Weltenpläne, die uns
wenig Luft zum Atmen lassen und Anderen immer das Kommando über unsere
Selbstbestimmung geben.
Plötzlich löste die Schwärze des Alls, die sich in ihrer ganzen
Undurchdringlichkeit über alle Bezirke der Stadt
ausbreitete, bei ihm eine Beklommenheit aus, und eine existenzielle
Unsicherheit erschütterte ihn, ein wahrhaft auswegloser Horror, in
diesem kalten, leblos-kristallinen Kosmos letztendlich ganz allein zu
sein. Das Haus seines Daseins drohte über ihm zusammenzustürzen, sein
Ich sich vollständig aufzulösen und mit dem nicht minder einsamen Rest
des Universums zu verschmelzen, wo es als unbedeutender Irrstern in der
Atmosphäre eines fremden Planeten verglühen und für immer vergessen sein
würde.
Durch diese archaische Sorge auf sich und seine Kleinheit und
Verletzlichkeit zurückgeworfen, auf einen Zustand der Abhängigkeit und
Unterentwicklung, in dem man sich unerklärlichen Mächten hilflos
ausgeliefert sieht, meinte er, in den schwarzen Flammen des
unergründlichen Weltalls zu ersticken. Ein physisches Weiterleben schien
nicht mehr möglich zu sein. - Wo war sein Cogito? Je mehr er sich
darauf konzentrierte, desto mehr verschwand es hinter dem blinden Fleck
seines Konzentrationsbemühens. Die mickrigen Lichtpunkte dort oben
konnten seine Ängste nicht mindern, im Gegenteil.
Panik überschwemmte seine Seele, fraß sich wie ein Springfeuer
durch alle Fasern seines Metabolismus und brachte am Ende das ganze System
in Bedrängnis. Für einen viel zu langen Moment ohne Atem kamen
seine Gedanken, Sinneseindrücke, ja alle körperlichen Funktionen zum
Stillstand. Ein Teil seines Ich schien die eigene Existenz
aufgeben und sich in die verlockenden Kanäle des Unterganges ergießen zu
wollen, die beständig zu allen Seiten unseres Lebens gegraben werden.
Doch etwas verweigerte sich dieser Hölle. Eine unscheinbare Qualität,
die aus seinen tiefsten Lebenswurzeln emporstieg wie eine farblose
Flüssigkeit in den Röhrchen eines Kapillarsystems, widersetzte sich dem
namenlosen Ende, zu dem er sich verurteilt fühlte. Mit aller Macht
stemmte sie sich gegen die drohende Bewusstlosigkeit und die scheinbar
unausweichliche Fügung, nicht nur einsam und allein, sondern überhaupt
abwesend zu sein. Instinktiv schüttelte er sich, schüttelte seine Arme
und den ganzen Körper wie bei einem epileptischen Anfall, solange, bis
sauerstoffreiches Blut in sein Gehirn schoss, das ihn beruhigte und ihm für
einen Augenblick die Gewissheit seiner Selbst zurückgab: dass er sich
nicht, einem flüchtigen Nebel gleich, in der grenzenlosen Weite da oben
in seine Atome zersetzen werde,
jetzt gleich und unmittelbar, sondern eine Galgenfrist erhalten hatte
und vorläufig auf Mutter Erde bleiben durfte.
Von nun an ignorierte er seine Ängste
und überhaupt alle psychotischen Zustände, die
sich seiner bemächtigen wollten, ließ nichts zu als die nackte,
unreflektierte, unmittelbare Realität, die visuellen Eindrücke der Nacht
und die Geräusche, die von den Häusern und Straßen herauftönten und sich
wie erratische Echos in den stummen Weiten des Raumes verloren.
Das matte Licht der Sterne hörte
allmählich auf, ihn zu erschrecken und begann einer seltsamen Leere und
Gleichmütigkeit Platz zu machen.
Doch als er sich ganz entspannte und in
der Dunkelheit des Firmamentes versank, gelang es dieser aufs Neue, von
ihm Besitz zu ergreifen, und das unausweichliche Verschwinden der
Sterne in den westlichen Feuern des nächtlichen Horizontes und sein
eigenes, ebenso unausweichliches Ende machten ihn unsagbar traurig. Er
trauerte über seine Hilflosigkeit gegenüber den Übeln der Welt
und über das Ende der
Kindheit, über die Selbstdemontage bewunderter Vorbilder und die
hartnäckige Aussichtslosigkeit seiner eigenen Träume, über die
Kompromittierung der Utopien und die unverfrorene Einflussnahme
anonymer Apparate auf sein Leben. Er ahnte, dass es unter diesem Himmel
für ihn keine Erlösung geben würde, und an die Stelle
juveniler Auflehnung gegen überholte Konventionen und
überflüssige Gesetze trat etwas wie der Fatalismus eines viel älteren
Menschen. Er spürte, dass die Hoffnungen, die er hegte, im Bogenlauf seines Lebens leicht
verloren gehen konnten, dass die Felder, die er mit Zielstrebigkeit und
Elan zu bestellen gedachte, von höheren Gewalten und banalen, aber
mächtigen und aggressiven Interessen verwüstet und am Ende brach und
bedeutungslos daliegen würden. Plötzlich hielt er sich nicht mehr für
unbesiegbar, glaubte nicht mehr, alle seine Ziele erreichen oder gar
Anstöße geben zu können, die den Lauf der Geschichte zu ändern
vermochten, sondern begann sich damit abzufinden, die Welt höchstens
moderat und im Kleinen verbessern zu wollen. Für einen kurzen Moment
erschreckte ihn gar die Vision, komplett zu versagen und am Ende eine
ähnlich bescheidene Existenz wie sein Vater führen zu müssen, ein Dasein
ohne jeglichen Einfluss, das sich mit einem sorglosen Familienleben und
gelegentlicher prahlerischer, jedoch wirkungsloser Empörung
zufriedengab, bevor ihr nach einigen ereignislosen Jahren die
Endgültigkeit des Todes ein Ende setzte.
Der Wind frischte auf und wirbelte beunruhigende Gerüche von der Elbe
herüber. Es roch nach Fischen und Abwässern, nach Zigaretten und
Dieselabgasen, und über allem lag der typische Duft des Hamburger
Hafens. Da merkte er, dass ihn fror. Der Schweiß, der seinen Körper seit
dem Aufenthalt in den schwülwarmen Räumen wie ein klebriger
Film bedeckte, war verdunstet und hatte den Stoff seines Hemdes
freigegeben, der im kühler gewordenen Abendwind lustig flatterte.
Seltsamerweise hoben diese schwer erträglichen Gerüche seine Stimmung.
Solange die Geschichte Gegenwart war und er in ihr aufging, erschien sie
ihm als ein ewiges, wärmendes Flechtwerk, welches ihn nährte und
wohlgehen ließ, und worin er mit der übrigen Menschheit in der Eintracht
des Daseins verwoben war.
Über diesen tröstlichen Gedanken vergaß er fast alles. Ihn interessierte
nicht mehr, welchem Geschlecht er entstammte oder was er für
Pläne und Absichten mit seinem Leben verband. Er fragte nicht nach
der Zeit, und wie weit die Nacht vorangeschritten sei; ja, er wusste
nicht einmal mehr, wo er sich in diesem Moment aufhielt. Er hätte unter
dem Firmament eines fremden Planeten stehen können, oder an jedem
anderen Ort des Universums, nur gerade weit genug entfernt von den
hellen Strahlen einer Sonne, um der überwältigenden Pracht des schwarzen
Himmelsgewölbes inne zu werden. Er wusste nicht, ob er sich unglücklich
fühlte, oder nur unzufrieden, und ob womöglich seine Zeit, die er so
sehnlich herbeiwünschte, bereits abgelaufen war, noch bevor sie recht
eigentlich begonnen hatte. Nur das plötzliche Hupen eines verärgerten
Autofahrers, das den Vorhang der Stille zerriss, sowie die allmähliche
Verschiebung der Sterne auf der Himmelsleinwand gaben ihm ein Gefühl für
die Sekunden und Stunden zurück, und für sein albernes Leben.
English Lesson
-The rebirth of English literature, sagte er, indem er seinen
Ulysses hochhielt, und als sich aber offensichtlich nur die
kleine Minderheit, die sich dort aufhielt, wo seine Brillengläser
Lesebrillenstärke hatte, dafür interessierte, weil wir vielfach
das, was wir aus eigenem Antrieb und manchmal mit
Entdeckerfreude, oft aber auch unter Leiden und Inkaufnahme
schwerwiegender Nachteile an Erkenntnis gewinnen, weit
über dasjenige stellen, was uns im Frontalunterricht umsonst
angeboten wird, schmeichelte er den einen, die bereitwillig
vor ihm zu Kreuze krochen und versah die anderen, die immer
noch Krach machten, mit Dädalus' drohenden Blicken.
Streifte dabei auch Werding, der übellaunig und schlecht geschlafen
neben seinem besten Freund beim Fenster hockte,
verhielt für einen Moment bei Annas schmalem Gesichtchen,
bis Mümmel ihm auffiel, der in dem Tohuwabohu und allgemeinen
Takofabako Utes pastellfarbenes Leibchen nicht aus
den Augen verlor, außer für einen Blick auf die weiter vorn
sitzende Constanze Dorrmann - zwei Mal sitzengeblieben und
entsprechend gut war sie entwickelt - alles Taktlosigkeiten,
die einem Lehrer zwar nicht verborgen blieben, gegen die sich
aber wenig ausrichten ließ.
Erhobenen Hauptes und aufrechten Ganges trat der sich seiner
Bedeutung bewusst ist, ins Klassenzimmer und setzte sich auf
seinen Stammplatz, direkt neben Thomas Bender. Schließlich
hatte er einen Ruf zu verlieren, ob ihn auch Becker das hundertste
Mal wegen Zuspätkommens anlappte.
-Der Mann vom Avon lässt sich toppen, sagt er mit einiger
Bestimmtheit in der Stimme; denn er zieht mal wieder völlig
falsche Schlüsse. - Wenn nur Carlos hier wäre. Wir würden
ihm ein hübsches Ständchen bringen.
-Du! sagt Becker grimmig. Du redest immer nur.
-Er will's nicht anders, sagt John Eglinton zu seines Lehrers
Freude. Wie der fette Komiker im neuen Film der Münchner.
Der kriegt auch gleich am Anfang sein Fett weg. Ich höre ihn
immer noch fiepen, fiepen.
-Wer soll das sein, sagt der Richter überheblich und voller
Überschüsse. Einer, der durch zuviel Dummheit auf sich aufmerksam
macht?
Vogtaler ruckt nervös auf seinem Stühlchen hin und her. Solcher
Chuzpe ist er nicht gewachsen. Er weiß es, und er weiß,
dass sein Erbfeind es weiß.
-Vorhang, sagt der Richter mit glänzenden Augen ausgebreiteten
Armen. Will doch mal zeigen, wofür ich von euch bezahlt
werde.
Der Gott des Windes haucht. Ein feiner Hauch enthüllt sich
seiner Kehle.
-Es ist Mitte August, sagt er. Eine schwüle Hitze liegt über
der Stadt. Die Herz-Kreislauf Patienten pfeifen aus dem letzten
Loch, und die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden wehen
auf Halbmast. Der Vermummte hat das Haus der Migrantenfamilie
am Abend verlassen und schleicht den Elbkanal
entlang. Er bleibt nicht stehen, um die vielen hungrigen Wasservögel
zu füttern, die Enten, Möwen oder Haubentaucher
und kümmert sich auch nicht um den alten einsamen Stadtstreicher
unter der Brücke, der 68 neben Dutschke auf der Esplanade
gestanden hat, während die Wasserwerfer ihre Salven
über alle ungestutzten Fittiche abfeuerten. Der Schwan von
Avon hängt anderen Gedanken nach.
Die Vorbereitungen. Die Anspannung vor dem nächtlichen
Anschleichen auf der düsteren Rasenfläche. Emporklettern
unter dem Scheinwerferlicht schnell fahrender Autos. Das
verhaltene Triumphgefühl, mit der feuchten schmutzigen Beute
unterm Arm, die erst trocknen muss, bevor man sie ihrer
Bestimmung zuführen kann. Das Bekennerschreiben, und
schließlich die Idee für das Drehbuch. Die Planung. Die Proben.
Die Aufführung.
Prolog / Geburtsszene
-Jetzt aber hoch, rief die riesige, dreiäugige Riesin. Oder musst du
nicht aufstehen?
Sie griff nach dem Wecker auf seinem Bettkasten und hielt ihn an ihre
kurzsichtigen Augen.
-Scheint richtig zu gehen, sagte sie in den dumpfen Nachtklang seines
Bewusstseins. Dann verschwand sie, um ihm etwas Zeit zu geben, indes
seine geköpften Sinne korohten korkrollten karkrahten kartätschtem kisch
in den Kissen, den blau Kornmuster befleckten Kissen. Mumpf und
Artschieling mischten sich in seinem Kopf, faltenreich schwebten
schwerdumpe Felleisen an ausgeblühten Traubenfallschirmen zu Boden,
kehrten in traurigen Siebenschleifen zurück, an süttigen
Sommerblumenbumerangs, und melteedeten durch alles gratz- und glanzlose
Vier- und Fünfflüssige seines kurzen abstrakten Lebens. Es
koschelte der Wecker in nurmeesen, umraasen, miskeeken, nuranzen und
numannen Numismen und wollte kein Ungnad verlöschen lassen, um's
katarackte Verdeut nicht. Er zuruckte gefühlsame Zweckspangen mit
einer seltsamen Flötrigkeit aus einer ecksilbrigen, korzwolligen Welt.
Worauf man ihn mit Follsomen foll stusste, und der ganz hineingehörte
(statt die am Rande wichtig sich machte), mierannte und mooslochte dem
Doktor auch genannt die Krake des Sübengebürgs Seepferd und
Hahn des inneren Unwahrs taktvoll von hinten, grund auflauf Zemeckis
Brause, und erst mit dem einhundertdreiunddreißigsten Anflug des
stilvoll stellvertritts vergeudeten Mondes hather ein höchstes Umbecken
in die Geseihten gelegt:
-die Kettenschürze (an der Feuerschutzwand)
-Nebelwurfbecher (nur höchstens 3 Schluck)
-mehrere Runglattichhaufen und Drehringlafetten
-und schließlich Haub SF M 100 A2, die fröhliche Itze.
Sowas würde Mundig nie tun, und wissen wir flugs, rong dass wir im
Kopf des Falschen mäandern, kein Wunder das Chaos, sind hier zu Viele am
kisch aus den Kissen korkrollen, und je länger einer so da liegt, um so
größer die Verlockung, rong, ganz rong runk alz unten rundrum
flugherings auszupunten.
rong rong, schön mächlich rong
rong rong rong
rong-rong-rong
Rong---rong
Rongrongrongrong
Rong-rong-rong
Rongrongrong
Es geht nicht, bei dem Lärm, den Sonja draußen veranstaltet. Wer möchte
in solchen Momenten auch an seine Schwester zu denken? An seine ältere
Schwester, die einem früher oft den Weg gewiesen und die heute
immer noch meint, dafür zuständig zu sein. Die man bewundert hat,
weil sie mit 16 schon selbstsicher durchs Leben stolziert ist, während
man selber noch Briefmarken und Fußballerbilder gesammelt hat, und die
man spätestens dann zu hassen beginnt, aus mehreren, ganz
unterschiedlichen Motiven, wenn sie ständig neue Verehrer anschleppt,
mit denen sie wortlos in ihrem Kinderzimmer verschwindet. Die ältere
Schwester als Trauma, auf das man um so empfindlicher reagiert, je
weiter man hinter ihr zurückbleibt.
-Ho-, ho-holla, ist das kalt.
Aus noctürlichem Brüten, dem steubenden Duft einer Taubnessel
und dem siedlen Äuch anemoner Schläfrigkeit schwoll der Schwall und
schwullte noch lange, netzte den trockenen Pickleib, entleibte jedes
noch so grausig grünherzigen Waschlappens nasse Surfatsche, allen
und nicht nur zentauren Trächtigen anempfohlen, wie einst der Schmied in
seinem brüllen Jahrhundertroman, wuschnaubte dero lefzte leste
Retze, bruuchte und bruhlichte sich tomasson Tomm-a-sons Bahnriff, wo in
karniggligeren Zeiten allerlei Wild geschossen ward, sogar zum urbanen
Biotop des Jahres gewählt wenn-auch-knapp: wo Fuchs und Hase gemeinsam
taubenverliebt ihre mitternächtlichen Mondgänge und Gesänge angstfrei
aufführen woran wir uns gerne erinnern Seit an Seit wenn wir fallen
wie alles fällt der Wasserfall in seinem moribunden Stillstand
tröpfchenweis zu seiner Stund und Zeitvertreib: vergessen, wie alles,
was einmal Menschen Herzblut erfrischt, Durst gelöscht, von Zweifeln
erlöst, ins Verderben gestürzt und richtig ins Schwingen und
Schwitzen gebracht hat. Kampfeslust in Kopf und Kanonen gegossen;
Karten, von armen Tröpfen gezeichnet, worüber zackiger Haarschnitt
sich beugt. 100 Jahre, über den Daumen, hatten sie mit drei Kriegen
vergeudet, und manch einer ist nicht mehr aufgewacht aus seinen
schrulligen Träumen. Viele begeistert dabei, fröhlich Hüte
schwenkend auf Paraden, durch die großen Städte und die kleinen Städte
und die Mittelstädte, es fiel ihnen nicht schwer, jasagend den Vorbetern
mit dienstbeflissenem Schweif den Apperzepps zu gewähren, Lebenswerke,
ganze Bäume gezeugt und vernichtet, zehrte, wer alt wurde, heute noch
von, im Verschwiegenen unter dem Grauen der Beete. Wir aber stehn
staunend vor vergilbten Fotografien und meinen gefeit zu sein, wuiland
tie oprißten Riggter - multi heir Numm und im Toupngraun heuren ssei
gut, toupn Nchaen, Rnkiel, gourn Dauben - in heroes pnuder Rhapnhayt
drxesieen tie Maht und selbst im Angesicht des Ausmaßes der Katastrophe
nur einen kurzen Moment stutzig werden, bevor sie mit händem Wähnen
schlbamsen zurk heire Brut. Was für ein Irrtum! Nichts hält die
Gaia, die Eleionomaen am Boden des Richtstuhls, auf welchen das Wasser
prasselt in rammelt Gefjord. Deucht uns zu lange, um dasjenige zum
Vorschein zu bringen, was alternder Männer Zähne zu schlagen vermag.
Schwill schwallt der Strahl, immer noch abstoßend kalt, fehlt uns die
Wärme der Erde anderer Landstriche, die früh genug Hoppla gesagt
haben, so dick ist das Blut der Sprache nicht, Trugbild der
Brüderlichkeit, die, wenn sie erwischt werden, wie sie einem
Dritten das Fell über die Ohren ziehen, mit gegenseitigen
Schuldzuweisungen jonglieren bis, ja bis die erste Aufregung vorbei ist,
und die aufgeblickt haben, die schweigende Mehrheit in ihren
gemütlichen Schrebergärten wieder den Feldfrüchten frönt, oder
unerwarteterweise einer exotischen Blumenmischung, den fragwürdigen
Genüssen einer privaten Krankenversicherung huldigt, wo früher
nur der Gartenzwerg wachte, Windmühlen nachts peitschten mit
fasrigen Flügeln oder einsame Goldfische in halb zugewachsenen
Teichen verzweifelt nach Luft schnappten.
Es prasselt zu Boden der Strahl, wie manche Frauen nach dem Verkehr
hastig ins Bad huschen, steht unser Richter fottfuß auf den Fliesen,
halb in der Wanne, müde Finger dem Brausekopf zugestreckt, höhlt
spülend die Höhlen, axt spielend die Achseln, durchrinnt alle
Rinnen, dringt in die Ritzen des letzten Gesäß. Hoch sprudelt der Bach,
bis unters Schuppengeflecht wirst du nicht kommen Katharsis, erreichst
nicht die Anbieter noch die Verehrer des bewährten Terrors, des
Siegfriedens, der Bonusangst, die unbedingten Diener des Geldes und der
Massenmörder vielköpfige Hydra noch die schlauen Erfinder von
Heldenlegenden und Erntemaschinen, Kopf voller gezähmter Ideen, schwallt
unnachgiebig der Strahl, spritzt alles beiseite, klamme Erinnerungen,
böse Gedenktage, verschwiegene Absichten, und setzt in der Nähe der
Schlachthofruinen ein blutjunges, makellos hellhäutiges ideelles
Kunstwerk in Szene, das nimmermehr einen Gedanken an die Vergangenheit
verschwenden wird, einfach, weil Kinder, wenn sie spielen, keinen Sinn
für alte Tragödien haben, und auch der Handelnde handelt im Handeln
ja angeblich völlig gewissenlos.
Ihn drückte nicht nur der Strahl, der Balg und der balzende Halg,
die aus allen Ösen und Ängen zu strömen schienen wie Futtengst aus dem
bitteren Reutelhorn, sondern ein siedend Verlangen, wechs mit den Jahren
immer fruchtbarer wurde und wir in Altograd heute Beuzetrug heißen,
Hexelwerk in Äthiopien, fellbunte goldese Maschinilaos in Elyrien und
eustrümpfes Hächzen in Genua und bis nach Rimini, welches dazu sich
anrecht, den hornen Fozzeid auf die Hälfte zu grinkern, oder Minimum 60
Prozent, ein kurioses Pendant des Ox-froggenozids, welches die höchsende
Kultur unserer schwachen Natur für ein Strohfeuer abgekauft hat.
Er schuppte das Gleisnarick, ruppte den geesten Enoog von der
Bühne, in ruhigen flüssigen Fließbewegungen ruppte er, die
sich dem schwallenden Strahl scheinbar harmonisch anpassten, in
Wirklichkeit aber enorm viel Kraft kosteten. Denn wie P. Kammerling long
overkörks in fita liffelang kennedie bewiesen hat, kann man auch unter
der sedusen Duse auf mehrerlei Weise vorankommen: auf der Überholspur,
in der Einfädelspur, sowie auch im Rückwärtsgang, in dem man sich
seiner Vergangenheit, selbst wenn sie wie alles Andere nur eine
eingebildete Autobahn und allzu stark mit dem Unkrautex unserer
Emotionen besetzt ist, und sich noch dazu für immer auf jene Wochen
kurz vor dem Abitur beziehen wird, welche, wenn wir dereinst vom hohen
Berg Schafott herunterblicken, auf die niederen Ränge und die vielen
Blagen, die da unten herumtoben und die, wenn wir sie zur Ordnung rufen,
vor lauter Langeweile nicht ein noch aus wissen, sondern dampfsprudelnd
auf den Startschuss ihrer Existenz warten, damit es endlich! endlich!
losgeht, zu demjenigen Zeitalter avancieren werden, das uns nach eigener
subjektiver Überzeugung am Nachhaltigsten geprägt hat, des-o-danks wir
am liebsten ununterbrochen seine Laudatio abgespult hören möchten,
während in Wirklichkeit Zeiten der sogenannten Normalität, der
Spurteiligkeit und Spätberufung, in denen wir auf löchrigen Hängematten
geistig verwahrlosen, viel stärker und ausdauernder auf uns einwirken
als wenn wir von abgehalfterten Regisseuren, gescheiterten Politikern
und gierig kreischenden in Wirklichkeit aber völlig ahnungslosen
pickeligen Mitschülerinnen zu einer pyramidalen, Epoche machenden
Persönlichkeit, einer persona prata pratza stilisiert werden, die das
wichtigste Drama der Welt verfasst hat, soeben die wichtigste
Aufführung des Abendlandes vorbereitet und endlich zu Potte kommen
will in diesem engen Gehäuse, in dem man sich dauernd die Knöchel
anstößt.
Still strullt der Strahl. Wohl wärmt das Wass. Zeitlos gleitet die Hand
der geduldigen Amme nach der heurigen Seife, und reibet das allgemeine
Elixier unserer Sauberkeit, von Schlachtbänken abgezweigt, reibet hinein
den vielfachen Schleim, gemacht aus totem Getier, sie reibet und reibet,
über Bergmassive und Savannen, nach Anstößigem und Unreinem suchend
reibt sie den Talg und die Schwarte, hinter deren runzligen Lappen sie
Rückstände finzt, lässt stinkende braueste Falten nicht aus und
überlegt unterdessen, wo der Kristeller Griff anzusetzen ist.
Kritik
Während der ganzen exolitären Anstrengung stand nicht ein
einziges selbsternanntes Killt von Macdorman und Uxelrod noch auch ein
Kenker der Augsburger Schenker oder ein flittich Medliddich aus
Winnidich auf und traute sich, die wüste Kaneff des Erkeff zu
beenden. Sie saßen da, in der ersten Rutzelbus, in ihrer feisten
Selbstzufriedenheit, mit ängstlichen Kusinen auf dem Schoßboß und
beobachteten ihre jungen Exelneffs mit feuchten und wenig fröhlichen
Fertebraats. Für ihren Gieper nach Zucker und Panem reichte es schon
aus, wenn sie sich weigerten, mit den piekfeinen neudeutschen
Futtenrockern zu sprechen. In Wirklichkeit wurden sie von denen gemieden
und mussten daher ihren Würfelklar pfochtlenkichst entmolken. Futterneff
und Bodenkutt sprachen nur mit drewo oder viero auserwählten kuh'Pidos,
denen sie ihr heftixtes Ürx ausgiebig helix anvermählten, um nicht eines
Sonntags feldherrnlos in der Sonnenhitze zu verbrutzeln. Am ersten eines
jeden Monats ging der Scherx des Sexterz rüber zum untersten Horx der
endoplasmatischen Bankgesellschaft, früher sottig bis quellgold, später
in Notpein und Würgrad der Finanzkrise, noch später hinfortgeschieden
unter der Knute eines stupenden Infolsenterwazvers mit hungrigen
Schwänzen und Igeln in düstre Annale des Dax, Hax und Mox, um die
ergebnisbesoffenen Feldmäuse und foxen Hasen zu beglücken und mit den
glibbrigen Gläubigern aus Oberstadtfurt ein begeizvieles und vüpoppliges
Schwatternoch zu halten. Der Fullturm war voll von eifrogg
philosophierenden Mettwürmern, die Jock&Hucke über die Gackel
verstreuten, in denen sie die panischen Killte ändemisch voll
unterstützten, ohne den allgegenwärtigen bütten Schenkern und futten
Fuggern die Referenz ganz zu verweigern. Angeblich waren sie für den
Fortlurch, die Aufzählung und für Reformen am Sturzinboich, worüber sie
zähledernde Abhandlungen verfassten, die sogar von MacDermans genügsamen
Heidschnucken verschmäht wurden, aber in ihren geheimsten Gedanken
lebten sie noch immer vergnügt und besinnungslos in der frühen Steinzeit
des 20. Jahrhunderts, wo mit faulen Zähnen an alten Knochen genagt
werden musste, aber alle Frauen frei verfügbar waren, auch die ganz
jungen und käsigen. Es war eine sonderbare Schickeria, die sich da
versammelt hatte, alles hochmögende Geister, die mit ihrem vielen Geist
wunderbar in der leckeren Sauce herumrühren konnten, bis von den
versprochenen Leuersteichtingen und Gehsenenhilfen nichts mehr übrig
war, und Berserich der Hungrige und auch andere Notleidende und
Börsenpanikgeschädigte zur Sälpstricke greifen mussten. Sie konnten die
Gefühle, die sie fühlten, nicht mehr im Geheimversteck hinter ihren
Stirnfalten und Schlabberohren verstecken, egal wie wohlwollend sie der
generellen kuh'Pido des Sexterz gegenüberstanden. Für sie war es Oots
und Neets, aber niemals Loots oder Geets. Die Flotillen einer großen
Schlachterbirn bemitleiden immer den lahmen Antikorten, egal was ihm
hinten herunterfällt, und besonders wenn das eigene Nussprinzip auf der
Songkappe steht. Die Sabberanten und flammenden Matenten in den Lagern aber
bewundern die rossige Brut des allzu schnellen Fortlurchs, immer jagen
sie aufs Unehrenhafte ihrer eigenen Fruchtebirn und Siheene nach. Auch
die liberale Furumpel unterstützt das bennigte Neet. Sie hat nicht den
geringsten Überschuss, ihre Kerben überall einzuschlagen, aber zu viel
Rukustschoff, um eines Tages im Ubicentro zu landen. Dieser
Schandlian trifft den Kern der Karenz selbst und beinhaltet
viele hohlräumige Jüpés weit über den schwieligen Schwoppswarner hinaus.
Es demontiert die Docks von May und Hammerland, den die MacDermans seit
Urzeiten ferment gegen alle Hintermayerhosen vertreten.
Sein Kontrahent blieb stehen und drückte
die scharfe Sentenz gegen das wirre Auge des
Sterblichen. Seine Kräfte wuchsen, als hätten ihn Antikörper aus einem
befreundeten Netzwerk getroffen.
-Mayers Fritz vermessen kritische Antwort, das Glingkling könne sich
darum dem Dunkelwann vorbehaltlos anvertrauen, weil jener Vorwurf sich
als das erweise, was dieser schon immer behauptet habe, beweist einmal
mehr unsere Resistenz gegen die Irrtümer der denkenden Espries. Dem
Schwupper gelingt es nicht, aufgrund der von Exelrod angezettelten
Notdurft, seine Druckmaschine im Keller, die Schlangen in der Grube,
Faust in der Tasche, das Schwungrad auf der Hebebühne, oder wie man das
nennen soll, zu behalten, und die Moral der Geschichte ist, die fuggen,
butten und arztweisen Seufen werden ihre schweren Kolben über die Köpfe
der Siegesmeute schlagen und unter Hintanstellung ihrer Herkunft einige
spontane, geschwollene und hemmungslose Weibsbilder an das historische
Buffet fesseln, um sich hernach in ihre hautengen
Keller zu begeben und dort die nächsten Eckriemen nachzugerben, damit
das Weltgerichtete auch fürderhin von den Akazien des Turr, Torr und des
tarzigen Torremolinos durchdrungen werde. Die geforderte Abstinenz
des löchrigen, pomadigen und unser Wirksamkeit ins Auge pimmlosen
Geschlechtes misst sich an der redundanten Erfahrung des inneren
So-prima und dem Prozhalt von Weichmachern in den Gewässern. Aber sie
bedarf eines nachhaltigen und glucken Entrepreneurs, um das fehlerhafte
Errynium außerzellulär nachzuvollziehen. Dass die Schrecken des Gröll,
erst recht die, welche Urmann zugehören, dem zücken, hühnen und
kammlosen Hunnen, ein Anderes sind als die jenes kasprigen Zwerges, dem
er großzügig das Vorfell ablöste, macht die geistige Intensität aus, die
- von den Uigiuren, Maygiaren, Usbeken und Tschetschenen freigelegt -
leider alsbald wieder vergessen wurde. Was Wohlness, Gutstand, Reichfluss und
Übertum heißen mag, ist dem Verstande des Normalhungrigen nicht
unmittelbar ausweislich. Wer es erkennen will, muss mehr, nicht weniger
denken als das kleine Cheiwei des Archeopteryx, der im Grunde überhaupt
keines Weiß-außens teilhaftig ist.
Masturbation und Mathematik
Denn wir bewegen uns auf zwei Ufern
eines breiten Flusses den noch kein Mensch überquert hat gibt
in der Natur zwar Muren Geysire und Fulerene aber fast gar
keine Isomorphismen von Kategorien was es gibt ist etwas
schwächeres nämlich Äquivalenzen ein Funktor F heißt Äquivalenz
von Kat-a und Kat-b wenn es einen Funktor G von
Kat-b nach Kat-a und natürliche Isomorphismen von G nach
F und von F nach G zur Identität gibt es ist dann auch G eine
Äquivalenz von Kategorien und Kat-a heißt zu Kat-b äquivalent
hier haben wir den Begriff des Natürlichen um den auch
der Mathematiker nicht herum kommt wollte ich hauptsächlich
zeigen allen süßen aber störenden Ablenkungen zum
Trotz dass nämlich Wissenschaftler sich zuweilen jahrelang
mit abseitigen Fragen herumschlagen bevor sie mit den Details
ihrer zugegeben teils faszinierenden Spekulationen und
raffinierten Resultate ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit
treten käseweiß zwar von der Plätte bis zur Sohle vom Hocken
in düsteren Studierstuben und zuerst schieflich griemelnd
aber doch auch triumphierend sich vom dauernden
Frust und der fehlenden Anerkennung nichts anmerken lassen
immer Haltung bewahren darauf kommt es an gerade jetzt wo
man kurz davor steht in den Gerthsen aufgenommen zu werden
den Knauer-Liebich gar und auch der hübschesten Schülerin
mit Namen bekannt wird obwohl man sonst nichts davon
hat höchstens irgendwelche Nachfahren zu denen einem aber
jedwede Beziehung fehlt das sollte auch einer wie der Richter
endlich erkennen lobe ich mir das Fußballspielen ist nichts für
die Ewigkeit und hat doch einen derartigen Nährwert dass es
mich zuweilen von Sonja und Ute ablenkt sebst wenn nach
der Auswahlmannschaft nichts mehr kommt weil ich jetzt
schon sehe dass einer wie Vogtaler mir über ist er hat einfach
das bessere Ballgefühl nicht jeder kann ja ein großer Star werden
und doch lässt sich mit Fußball das Leben ganz herrlich
genießen und ausstaffieren als Wissenschaftler dagegen habe
ich mal ein Interview gelesen zwei mit vielen Preisen bedachte
Großforscher auch wenn der Reporter ihre neue Erfindung
nicht ganz kapiert hatte aber eine Meldung ist eine Meldung
nur nicht am 1. April am besten der eine macht selbst den Reporter
stellt sich breitbeinig und nonchalant aufs Podest vor
die Kameralinse endlich endlich ist sich jemand nicht zu schade
der breiten Masse die Natur der Welt durch zu buchstabieren
schmeißt sich in die Brust und trampelt beharrlich respektlos
auf der Realität und ihrer angeblichen Unverwechselbarkeit
herum erklärt wie komme ich zu Verallgemeinerungen
von bereits Bekanntem die ganz anders aussehen ich will erwidert
Leda mir doch kein Woll-woll-woll-kenen-kuckuckkuckuck-
kuckucks-hei-heim bauen in dem alles drunter und
drüber geht auch mit einem Zeus nicht wie früher: möglichst
rasch musste geheiratet werden besonders bei Sturzgeburten
ich will schreit sie aus voller Kehle ein Funktor F ist genau
dann eine Äquivalenz wenn er treu und dicht ist also das
leuchtet mir ein hat man diesen Satz aufgestellt um nicht immer
den vollen Apparat & Kanone auf die Berechnung von G
richten zu müssen denn was treu oder dicht ist kann man sich
häufig genug intuitiv vorstellen und noch besser wenn einer
nicht ganz dicht oder gar untreu ist und wenn dann in gewissen
Filmen die sich unsere Eltern immer gern angesehen haben
mit vielen Zierblumen auf den Tapeten die man heute so
nicht mehr hat weil heute wird das meiste weiß gestrichen
oder auch bunt und in Geschäftsdingen viel schneller zur Sache
gekommen
rong-rong-rong
rong-rong-rong
rong-rong-rong
und es ist nicht das Klingelsignal
rongrongrongrong
immer schneller und dann auch mal etwas langsamer
Rong---rong
Genuss hoch drei
Rong
Rong-rong-rong
Rongrongrong
doch kurz vorm Kommen blickt sie sich um blickt sie mich an
als ahne sie etwas und er verröchelt
oi--oi--oi--oich
in einem was hätte perfekt werden können und sollen.
Ein Ausflug in die Galaxis
Im Raumschiff war es eng und gemütlich. Ein bisschen wie
im alten Flottbeker Kino, fand sie, nur dass es hier kein Popcorn
gab. Aber bevor sie ihm ein Kompliment wegen der Einrichtung
machen konnte, zauberte er eine große Tüte Popcorn
aus der Kombüse. Dann flogen sie los. Zuerst ging es nach Alpha
Centauri und von dort weiter über Beteigeuze nach Gamma
Pegasi. Zwischendurch wurden sie zwar einmal beschossen,
aber es war nur ein kleiner Bananenbomber, der keinen
großen Schaden anrichtete.
Bei der Landung wurden sie von den Eingeborenen herzlich
begrüßt, die die ganze Zeit schon auf sie gewartet hatten.
Fanfaren tönten, bunte Luftballons stiegen in den Himmel und die
planetaren Nationalfahnen wehten weithin über die Steppe.
Sonja bekam einen leichten, herrlich duftenden Blumenkranz
umgehängt und durfte ihren neuesten Steptanz vorführen, erst
letzte Woche frisch in der Tanzschule gelernt. Leider waren
die Eingeborenen, die aussahen wie große fette Hühner, geistig
etwas beschränkt und hatten den fremden Usurpatoren, die
in glänzenden Rüstungen aus feinstem Niobium-Edelstahl
quixotegleich durch die Landschaft stolzierten, nicht viel entgegenzusetzen.
-Darum sind wir hier, sagte ihr Reisegefährte, der sich als Kader
Abd el XX7/Y-11 vorgestellt hatte.
Er trug jetzt, wegen des Windes, wie er sagte, einen grünen
Filzhut, unter dem sein Schrumpfkopf nicht so auffiel. Gewissenhaft
baute er eine große gut geschmierte Maschine zusammen,
die aussah wie eine Flugzeugturbine und mit der er die
herumirrenden Metallgeschöpfe eins nach dem Anderen ansaugte
und zerschredderte. Zwischendurch erwischte er leider
manchmal auch ein paar der Hühner, und dann flogen ihre Federn
in der Landschaft herum und die Turbine musste kurz angehalten
und gesäubert werden, denn organischen Dreck vertrug
sie überhaupt nicht.
Mücke zwischen Häuserschluchten
Halb zwölf schon! nanu den kopf rückte eros nach
rechts wen interessiert da noch? kötterich oller ganter
kamelle die von eben war's stramm in einem langen
rock ausladend einladend ob das kein schicksal ist? und der
doktor spornte seine schritte noch ein paar eindrücke zu erhaschen
nicht satt sehen konnte er sich mit dem kennerblick des
amateurfotografen an ihrem schritt und trotzdem wackelpudding
hast du sowas schon gesehen? eine unerhörte kombination
er stieß vernehmlich die atemluft aus schau sie dir an datt
giffet sonz höckstens noch een twee moal offer weld was
diese frau für ihre fortpflanzung tut während unscheinbare
mauerblümchen meist auch einen finden und mit viel weniger
körpereinsatz die männer natürlich reagieren höchst unterschiedlich
auf konkurrierende vermehrungsstrategien fragt
sich wer auf die dauer den kürzeren zieht wem die zukunft
gehört oder ob für beide genügend platz bleibt - wobei am
ende noch jedes modell der evolution einem nachfolger weichen
musste der menschlichen rasse wird es nicht anders gehen
momentan sieht man den typ sexbombe leider viel seltener
so lange muss sie warten bis sie endlich den richtigen
findet denn sie ist wählerisch und hat die ganz große auswahl
dann aber steigt sie hurr-di-purr in die vollen sie muss sich
beeilen so jung ist sie nicht mehr sonst verpasst sie den anschluss
das haupt gibt dem menschen bei allem die sonne von
deren magischer energie stammt eigentlich alles ab das sollten
sich diejenigen mal klarmachen die meinen wir müssten immer
mehr arbeiten arbeit schön und gut doch meist kommt
auch die zikade blendend über die runden
-steht da guckt sie mich an? einladend ausladend geh du
pferdchen geh!
männer die immer gleich glauben sie sind gemeint und dann
mühe haben die wunschmaschine zum halten zu bringen
er nahm dem rufe amors folgend einen umweg in kauf wirklich
schade dass der neue apparat zuhause lag der alte konfisziert
und lange einbehalten beweismittel angeblich oder der
kommissar hatte ihn ärgern wollen
-ihr nach! ihr nach!: der ewige lockruf des weibes
-langsam wird es kriminell dachte unser doktor mit blick auf
ihr röckchen als es wieder anfing zu nieseln
-was hat die's eilig auf einmal?
enttäuscht verlangsamte er seine schritte groß und größer
wurde ihr vorsprung zu groß ihn aber verschlug das schicksal
auf die furche der bagger und baufahrzeuge wie angenehm
hätte er es in der fußgängerzone gehabt wo es frauen in herden
hineinzog
Beginn der Theaterprobe
Der Richter tritt ans Fenster, wo die Sonne die Luft aufgeheizt
hat, und sieht in den heißen Sommerhimmel hinauf, der in
wundervoller Pracht gleichmäßig über ihm glänzt.
-Bezüglich der Wirtschaft haben wir unsere eigenen Vorstellungen,
erwidert er vieldeutig. Wir wollen aber dieses Thema
nicht vertiefen, sondern lieber mit der Probe ...
- ... eine neue, andere Art von Musik, unterbricht ihn der Säufer.
Die uns in einen überirdischen Zustand katapultiert, im
Gleichklang mit unseren Drogenexperimenten.
-Und cool muss sie sein, sagt Ute. Sie muss zu unseren Klamotten
passen. Wenn wir zu ihren Takten durch die schaumfeuchten,
unrasierten und rauhaarigen Clubs einer herunter gestriegelten,
ungewaschenen Vorstadt tanzen, sollen uns alle
gierig begaffen. Wir sind die Prinzessinnen, die auf goldenen
Gleitern schwebenden Nymphen der Nacht, die man schon
von weitem an ihrer cerestischen Ausstrahlung erkennt, an
den hautengen Hosen, den etwas tiefer ausgeschnittenen Pullovern,
den rosigeren Wangen, aufgetuffteren Haaren und den
farbigeren Stöckelschuhen. Wir sind die Aphroditen, die Sirenen,
die Schönsten der Schönen, die zweimal pro Woche in
aufreizenden Trikots zur Jazzgymnastik in der Sportvereinshalle
auflaufen, wo die Jünglinge, noch schwitzend vom Fußball,
und auch die Warmduscher, die Yoga gemacht haben, in
Trauben an der wie zufällig offenen Flügeltür hängen. Niemals
jedoch, ich betone niemals, darf man uns ungestraft
dumm von der Seite anquatschen oder wie graue Mäuse links
liegen lassen.
Alle gucken auf den Richter. Ein grässliches Getöse im Schulflur
enthebt ihn der Antwort. Ein wilder Mann mit wirrem
Haar wird vom Gerichtsdiener hereingeführt. Es ist Homer in
der Rüstung des Achill. Von seinem Blutbad hat er sich nie
richtig erholt, und wo das ominöse Blatt gelegen hat, schimmert
eine üble Schuppenflechte durch.
Mit seinen Knieschonern und dem schweren Kettenhemd
kommt er kaum durch die Tür, ein Vorteil, wie sich herausstellt,
denn dahinter lauert Peleus, sein Vater, wie er schon
einmal gelauert hat.
-Wieder so ein Fall, wo die Dame eigentlich nicht will, ruft
Ute in die Menge und warnt damit den teuren Barden, der
dem Schlag mit Leichtigkeit entgeht.
Der Gerichtsdiener fasst Peleus am Schlafittchen und lässt ihn
eine Zeitlang zappeln.
-Ja, sagt Ute. Was wäre natürlicher gewesen, als dass du nein
gesagt hättest. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, mit einem
Mann zusammen zu sein, den man mir nur zugeteilt hat,
und der sich dann auch noch so daneben benimmt. Aber so
sind sie eben, die verdienstvollen Anführer. Kein Gespür für'n
bisschen Menschlichkeit. Und wenn es drauf ankommt und
sie sollen Farbe bekennen, fehlt ihnen jegliches Rückgrat.
-Alles Ladonier, schnaubt sie, an die Klasse gewendet.
Drei Freundinnen
Sie bewegten sich auf dem Hintergrund eines überdimensionalen
Plakates, das man vor eine in Umbau befindliche Kaufhausfassade
gespannt hatte und mit der plastischen Darstellung
einer antiken Szene aufwartete,
der Ermordung des Tiberius Gracchus,
mit der es für den Besuch einer Theateroder
Opernpremiere warb, und für einen kurzen Moment
schien es, als seien sie trotz ihrer modernen Kleidung und ihres
ungezwungenen Benehmens ein Teil der bevorstehenden
Aufführung und gleichsam in den antiken Kosmos hineingewoben,
dem sie durch ihre Präsenz eine
eigene Realität verliehen. Abgebildet war ein klassisches
Forum, von dem man auf ein pfauenblaues Meer
sehen konnte und wo sich die römischen Bürger
versammelt hatten, um auf die Ankunft des Politikers zu warten.
Links stand auf einer Balustrade neben einer Säule, in
welche Gesichter von berühmten Feldherren mit vorstehenden
Nasen und großen glotzenden Augen sowie fantastische Figuren
der römischen Mythologie gemeißelt
waren, mit dem Messer in der Hand der auf seine Gelegenheit
lauernde Mörder, dem von einigen Hintermännern, die sich
die Nervosität der Menge zunutze machen wollten, noch letzte
Instruktionen zugeflüstert wurden. Ein Musiker im Bettlerhabitat,
der ihm den Rücken zukehrte und - ersichtlich blind
für das drohende Unheil - seine Aufmerksamkeit nach vorn
auf die Mädchen richtete, die ihm mit einer leichten Drehung
der Köpfe, welche Mümmel Gelegenheit gab, sie im Profil zu
begutachten, Reverenz zu erweisen schienen, spielte mit heiterer
Miene auf seiner Mandoline.
Die beiden, die außen gingen, liefen einen halben Schritt voraus,
während die im Innern etwas zurückblieben, so dass sich
die Gruppe, einem dehnbaren Schoße gleich, unaufhaltsam
auf ihn zu bewegte und in den eine der beiden außen gehenden
- eine kleine unbekümmerte Brünette mit lebhaftem
Wesen und beachtlichem Hüftschwung - von Zeit zu Zeit übermütig
hineinstieß, um ihren Freundinnen einen geheimen
Scherz zuzuflüstern, der diese jedes Mal wie verrückt zum Lachen
brachte. Sie gingen dann noch ein paar Schritte weiter,
als brauchten sie Zeit, das Gehörte zu verarbeiten, blieben
dann plötzlich stehen, ohne darauf zu achten, dass sie den hinter
ihnen gehenden Passanten den Weg versperrten, und keckerten
laut los, jede nach ihrer Art, wiehernd, gackernd oder
prustend trompeteten sie ihre jugendliche Energie kraftvoll
und derart aufdringlich in die Welt hinaus, als seien sie die
unumschränkten Königinnen über die ganze Einkaufspassage
und wollten mit ihrem überdrehten Glockenklang jedermann
auf ihre Herrschaftsansprüche aufmerksam machen. Denn
Aufmerksamkeit erregten sie natürlich; sie hatten sie schon
zuvor optisch erregt, und jetzt erregten sie sie auch akustisch.
Als sie näher kamen, erkannte er, dass, obwohl jede einen
ganz eigenen Typ weiblicher Schönheit repräsentierte, der bereits
für sich allein genommen für Aufsehen gesorgt hätte,
nach seinen persönlichen, sicherlich subjektiven Maßstäben
nicht alle gleich schön waren, sondern sich zwei von ihnen,
eben die beiden außen gehenden, durch eine besonders hinreißende,
erlesene, ihm geradezu sensationell erscheinende
Schönheit auszeichneten, die diejenige Sonjas, Utes und aller
sonstigen Mitschülerinnen, wie auch der meisten hübschen
Verkäuferinnen, Referendarinnen und Friseusen, die er in seinem
relativ kurzen Leben kennengelernt hatte, und sogar die
gewisser Schauspielerinnen, deren Auftritte in belanglosen
Vorabendserien er sich selten entgehen ließ, bei weitem in
den Schatten stellte, und dass der Rest des Quartetts, der auf
ihn weniger anziehend wirkte, von der Schönheit dieser beiden
mit emporgehoben wurde, weil er ein wenn auch nur subjektiv
empfundenes Defizit bei der dritten oder vierten um so
weniger wahrzunehmen in der Lage war, je mehr er vom Gesamteindruck
der Schönheit der übrigen geblendet wurde - ei
ne übrigens ihrer Wirkung noch unsichere Schönheit, die bald
zu jener äußeren Vollkommenheit heranreifen würde, die uns
beim Anblick mancher Frauen auf den ersten Blick und bereits
von Ferne atemlos macht, vor deren gar nicht einmal ostentativ
zur Schau gestellten, dafür aber um so überwältigenderen
Ausstrahlung wir zuweilen sogar erschrecken, und die
uns im Idealfall an die zwanzig Jahre mit ihrem in einen libidinösen
Äther gesendeten Fluidum verwirren und selbst in
verbrauchten und angegriffenen Herzen, denen plötzliches erregtes
Loshüpfen, unbändiges, stürmisches Pochen und Hämmern
und feuriges Rasen nicht mehr allzugut bekommen, das
unbändige Bedürfnis wecken, ihnen, selbst um den Preis, sich
vor der Alltagswelt, über die sich in unseren Augen diese
Schönheiten meilenweit erheben, lächerlich zu machen, ein
Opfer darzubringen oder wenigstens ein Ständchen zu singen,
ihnen im bildlichen Sinne etwas vorzutanzen oder sonstwie
mit einer herausragenden Eigenschaft, Leistung oder Kunstfertigkeit
aufzuwarten, den Muskeln eines Mister Universum,
dem besonderen Schliff des weltgewandten Erfolgsmenschen
oder einer vielfach erprobten lässigen Unterhaltsamkeit, um
solcherart aus der Masse der Verehrer hervorzustechen und
dafür als Begleiter auserwählt und vielleicht sogar mit Zuneigung
und Liebe belohnt zu werden. Denn zur genetischen Disposition
vieler Menschen gehören neben einem ausgeprägten
Sexualtrieb nicht nur allerlei Eigenheiten und Absonderlichkeiten,
wie zum Beispiel, sich dieses Triebes weniger zur
Fortpflanzung zu bedienen als vielmehr in emotionalen Krisensituationen,
oder wenn man sich vernachlässigt oder zurückgesetzt
fühlt, sich für eine tatsächliche oder eingebildete
Schmach rächen will oder einfach ein bisschen Wärme und
Geborgenheit sucht, oder die 'Begabung', sich durch wirre religiöse
oder politische Heilslehren in übertriebene und bei
nüchterner Betrachtung geradezu lächerliche Endzeitstimmungen
hineinzusteigern (welche sich eine entsprechende Ideologie
bei Bedarf gerne zunutze macht, indem sich viele dieser
Idealisten bereitwillig vor ihren Karren spannen und an die
vorderste Stelle der Schlachtordnung stellen lassen, während
die Machtmenschen, also diejenigen, die sich zu einer größeren
Gruppe und Priesterkaste zusammenschließen, um jene
Ideologie nachhaltig für ihre eigenen Interessen zu instrumentalisieren,
und nicht davor zurückschrecken, in ihrem Namen
Morde und andere Verbrechen in Auftrag zu geben, oder sogar
Bürgerkriege anzuzetteln, wohl beschirmt in der Etappe
verbleiben, wo sie den Ausgang der Schlacht kaltblütig abwarten,
so dass man sich fragt, warum jene sogenannten Idealisten,
die den Machtmenschen letztlich den Weg ebnen, nicht
schon längst ausgestorben sind), sondern auch subtile und äußerst
ertragreiche Verhaltensformen, wie etwa die ausgeprägte
Fähigkeit zur Verstellung, um diejenigen, 'auf die es ankommt',
gleichviel ob es sich um eine begehrenswerte Frau
handelt, die man zu erobern trachtet, oder um einen Vorgesetzten,
von dem man sich Unterstützung bei seinem Aufstieg
erhofft, gerade dann zu umschwänzeln und für sich einzunehmen,
wenn man ihnen am liebsten vor Wut in den Hintern treten
würde.
Aus Brunners Welt
-So schön auch die matzen Theorien, entgegnet er, dürfe
sich niemand darüber hinweg täuschen, dass wir, indem wir
gewisse Gebilde im Hirn wie Teerpappe zurechtbiegen ...
diese eine Stelle, auf die im Grunde alles hinarbeitet, wenn
der misstrauisch Gewordene die Sperre durchbricht und weiterrast,
dem vermeintlich Weltunendlichen entgegen, und die
Denkmaschine ist die ganze Zeit mühsam bestrebt, die Illusion
aufrecht zu erhalten, muss aber feststellen, dass die ihr zur
Verfügung stehende Zeit nur eine lineare ist, während der
Raum, also darüber streiten die Gelehrten, vielleicht zehn, auf
jeden Fall größer als eins, und der Viele-Welten-Deutung sind
sowieso keine Grenzen gesetzt. Gegen diese Landplage
kommt kein Prozessor an, zumal wenn ihm die Informationen
fehlen, was der vollkommen Unberechenbare in seinem Mustang
vorhat, denn hast du ihn ja bewusst so programmiert, und
die Datenbanken führen auf hundertprozentig reale Umgebungen
wie soll man das rechnen wo soll man da anfangen?
Dann die Schlüsselszene: Großaufnahme: im Gesicht des
Helden arbeitet es. Dazu hätte es nie kommen dürfen, soviel
ist klar. Denn hier rechnet das Programm gewissermaßen
gegen sich selbst, seiner eigenen Auflösung entgegen.
Warum ich die Realität nicht vorübergehend ein bisschen
verbiege?, von wegen Benzin geht aus und bringt den Wagen
zum Stehen, obwohl Kojout ihn gerade erst vollgetankt hat.
Oder ihm einfach ein Fahrrad verpasse? - Geht leider nicht. In
ein so kompliziertes Programm händisch einzugreifen, wäre
viel zu gefährlich.
Auf den Rechnern der Rentenanstalt lief sein privates Hobby,
heißt es dann später vor dem Arbeitsgericht, call sim_4 (system,
172.24.133.28, root / tree / sub / orange_county_dream),
und vollast uns damit zu&fertig. Der Innensenator wird nicht
gerade erfreut sein § 315 Gefährliche Eingriffe in die staatliche
Datenverarbeitung. Und erst Kottkamp. Wer den Betrieb
von für die Staatsverwaltung unentbehrlichen Rechenmaschinen
dadurch beeinträchtigt, verhindert oder gefährdet, dass er
sie zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar
macht oder ihnen die für ihren Betrieb notwendigen Kapazitäten
entzieht, muss mit einer empfindlichen Freiheitsstrafe
rechnen.
-Blödsinn, glaubt doch keiner, sagt Klaus unterm Beifall der
anderen. Gedöns und Kinderkram ist das einzige, was du
machst. Was nichts an Betand hat.
Nur Muckmuck wagt einzuwenden, Kottkamp sei selbst einer
von denen. Verschließen wir unsere Sinne vor den Absurditäten
des Lebens. Oder lasst ihr Umweltfreunde euch nicht gern
mit dem Taxi chauffieren statt immer brav mit dem Bus zu
fahren. Fliegt mit Billiglinien in exotische Urlaubsländer statt
auf Schusters Rappen durch unser schönes Deutschland zu
wandern, vom Bodensee nach Kiel und zurück. Schmeißt
Batterien aus Bequemlichkeit in den Restmüll und sucht euch
zielstrebig die sichersten Stellen im öffentlichen Dienst. Ich
kenne euch, habe euch schon lange durchschaut.
Da ist er wieder, der ewige Zweifel an Brunners Talenten.
Null Anerkennung, geschweige dass sie ihm zutrauen, Großes
zu leisten, die Menschheit mit seinen Ideen voranzubringen.
Aber ihr werdet euch wundern, ich werde es allen noch zeigen.
Brunner und Kojout lernen sich kennen
Er streckte sich, während Kojout ihn lächelnd ansah, und eine
Zeitlang saßen sie sich schweigend gegenüber. Draußen hatte
sich der Sandsturm etwas gelegt, und in den meisten Gassen
war es kalt und stockfinster geworden. Instinktiv rückten die
Gäste näher zusammen, froh, einen sicheren Schutz unter dem
Dach eines Steinhauses gefunden zu haben und sich im Licht
der Kerzen und Fackellampen den neuesten Klatsch zu erzählen.
Das Verfahren war reines Theater, sagte Kojout nach einer
Weile. Ein Schauprozess.
An jenem Abend unterhalb der Sierra Madre, als in den Bergen
noch geschossen wurde, hatte er sich nach einem guten
Bier gesehnt und nach einem freundlichen Mädchen mit langen
Haaren und Augen klar wie ein Bergsee. Er hatte sich
vorgestellt, wie es ihn als ein heller Glücksstern durch seine
Tage begleiten und abends engumschlungen mit ihm einschlafen
würde. Er nahm einen großen Schluck des würzigen kalten
Bieres, das Brunner spendiert hatte und leckte sich den
Schaum von den Lippen. Nach einem solchen Mädchen sehnte
er sich eigentlich immer noch, und wahrscheinlich würde
diese Sehnsucht nie aufhören. Wahrscheinlich sehnte man
sich sein ganzes Leben danach.
Ein Mann zwängte sich durch die Reihen, ein Straßenhändler
mit einem riesigem Bauchladen, auf welchem kleine metallisch
schimmernde Gegenstände ausgebreitet waren. Neugierig
beäugte Kojout die Auslagen.
-Wir brauchen nichts, sagte Brunner schnell.
So einfach ließ der Mann sich nicht vertreiben.
-Darfst du ruhig anfassen, sagte er aufmunternd zu Kojout
und stupste ihn mit seinem Bauchladen an die Schulter.
-Er hat kein Geld, sagte Brunner entnervt und erhob sich zu
voller Größe.
Das wirkte. Der Händler verzog sich.
-Waffen kriegst du hier an jeder Ecke, sagte Brunner
Stoned
Munkelten schwürig durch dunkle Kanäle ohne Zwiffs und
Zechs gar Gagarstrand verteilte Brünnte wie mit der Zeit, die
eine so oder SO zu verbringende ist, für jeden von uns, und
sei er auch ein flatter Kergerich, ein kelser, wierer Wolkenau,
ein Trachomir auf Ingwerschnitt, ein Worgenrad am Süllenhang
oder ein bleckiger Irx, der in vernefften Stellungen
selbst dann noch aushält, wenn der Krieg schon jahrelang vorbei
ist, schlockten uns durch bis zum necksten Mahlmaul und
hätten Tatz acha und Fels angehalten wenn nicht auf halber
Höhe der Meksel vorgestoß&ritten wäre, altruistische Schwerden
und Schwedenführer und Führer von Führern ohn
Ader&Ablass, versuchte zwar ringsin Kollerland uns aufzuhellen
mit allerlei Mizetaden wie drei step drei stethoskope
Streptokokkenköche in ihren kelchigen Lokalen gelgrind unter
die Leute würzen, vulgo Strychnin soll bevor es richtet ein
recht ansehnliches auf architektonische Meister-wol+(
a)-sung anzuspielen Präparat Brechts Bühnenlandschaft an
den hochverschuldeten Rand Handstand Stadtteil eines hansdampfenden
Beistermorders und einen immensen daunen
Draun erpresst, fanden sie nach aufwendiger nächtlicher
Wühlarbeit nur uns Suppterrinenräuber und Schlürfer aus altum
gepfleckten blessürlichem Geschecht, wo wir nichts vorweisen
konnten, richtete uns keiner, und hätte uns selbst mit
daxigen Mäzken am Strand gesehen, was ich weit vonweisen
möchte, nix lax uns fexer. Nein, verfullstetigten unsere aussderben
Insäften und Stoxen mit allei klirren Zinken, die oob
statt unt rein und gerieten, wenn sich ein Untraus auch nur
anäugelte, in berrige Irritationes, was den profzeiten Port drux
selfillte, wer möchte auch zu jenen ferflichen und flattrigen
Meeressäugern gehören, die den Strand, in dem doch sonst allerorten
Kinderhände zwischen Glasscherben und Hundekot
sich durchwühlen, kannst du gar nicht tief genug verscharren,
rief es, ganz davon abgesehen, dass du ziemilchig weit laufen
musst bis zu den dünnen Dünen längst bist du ausgelaufen nur
gut dass wir einen wie ringsherum bei uns hatten nun setzt
euch erst mal, packte er gemütsroh seinen Wurstaufschnitt
aus, und ließ sich auch von gelegentlichem Zähneknirschen in
seinem Genuss nicht stören. Wie hätte ich da zurückstehen
sollen, eifriger Hüter der Sekundärtugenden, künftiger Verpfleger
von mindestens zwei Witwen, nimmer begnadeter Hoseniose,
wechselbalgender Zormdrobel einer Leittrossel und
erlesener Schöpfer mindestens eines Schampusschwunges
Himbeermarmelade?, packte ich nickend den propan respektabilen
bi oh gut aus der Satteltasche und riss mit klaviergeübten
Finglingen die Lasche von der Plastikflasche; schlöpfte
das weißliche Elixier schöpferlich aus wie in jenen längst vergangenen
Tagen, die uns gurtmorben vorgesagt, vorherbestimmt
und wettgeherrt wurden, und wollte mich zurück lehnend
das triste Wetter eben als sein Versagut preisen, bemerkten
meine Freunde als erstes die anomale Färbung des priesen
Gesöffs unter der nunmehr abgeschoppten Oberfläche genauso
solltest du auch Frauen jurieren, versuchte der eine noch einen
Scherz, im Halse stecken bleiben sollst du ihnen, hätte ich
im Angefühl dessen, was mir daplur entgegen quoll, hüpfte,
sich ausschüttelte und nicht nur die Satteltasche nässte, besser
gefunden, hätte jedoch nicht einmal genügt, um all das Plorrteigige,
Pfledderige und Plierkrige auch nur näherungsweise
angemessen zu beschreiben niemand sei ruhig, der aufs Weiterlesen
wert liegt, ernstlich bitten möchte.
Ich lehne mich entspannt zuruck. Ein bisschen schwindlig ist
mir, aber sonst geht's mir gut. Ich entspanne mich in dem
samtweichen Nest, der die Welt ist. Musik, die wie ein leicht
betaubendes Gas in meine Ohren dringt? Oder ist es ein Duft,
den man horen kann? Ein Licht, das man riecht?
Ons of foy, drops of circumstances.
Ein Nichts wird Etwas.
E punto scopulosa.
Disappears. Nous tout.
Etwas verschwindet. Alles.
Moi aussi.
Auch ihr.
Alle.
Taucht erst wieder auf, wenn ihr es wollt.
Taucht wieder auf.
Woanders.
Irgendwoanders.
Wo ihr wollt.
Ein Kreis. Kreis in einem Kreis. Strahlen, die nach außen führen.
Jane de la Foi. Tuckre stand. Das Schaukeln eines Schiffes,
aber ich weiß, es ist kein Schiff. Das Rattern eines Zuges,
aber es ist kein Zug. Das Schlagen einer Uhr, aber es ist keine
Uhr. Ich will aufstehen. Kalle hält mich fest, steht selbst auf,
stolpert und steht schwankend da verbeugt sich nach allen
Richtungen Hände hoch hier kommt der Chef Respektsperson.
Und kein bisschen besorgt, ob sie ihm den Führerschein
wegnehmen. Wirklich irre, was da herauskommt, in jeder Hinsicht,
Selbstbewusstsein bis hin zur Gewissheit, fliegen zu
können. Also besser nicht auf einer Dachterrasse einwerfen,
das Zeug (obwohl das Erlebnis dort sicher intensiver wäre),
und auch eine Krawalldemo ist nicht zu empfehlen. Wirklich
irre, außer man erwischt einen Horror und macht vor lauter
Verzweiflung und falscher Polung Harakiri in ein zufällig heruml;iegendes
Brotmesser.
Vogtaler bringt Mümmel nach Hause
Komm aufs Ralli, seckt Vogheisz, der Rissgler, und schon
geit die kräftig durchdruckte und ruckte vollrollte Pedal und
popowerte Possab durch den strengen ges-tren, fersten, echstemm
poralen Stakkato&storm, welcher im bremen, hamben
Hinterbestand sich beäpft, euchtet und köpft, Feifen und Winden
von vorn und achtern am Stertauch, juchz in die Juche,
Moifroi, Mufru und Mifrau, inhufe; eintuch dein Hohrn bis
zur Hörgie, juchz unbeschwert künftiger hohampter Tage sowie
von den jähstern Geköpften, -ströpften und Flummgesuhlten,
haustu wie sie, leufst ohne Forät auf das transaktische
Dock, derwo sie unbestraft ankommt auf allen Kanülen, und
unbebrieft, an Absalamander zurück, nachdem hier's Postament
sich just an ge-igelten Tagen offtzopft mit Batt, wenn
gratt und ungratt mal gerade die Waage sich halten, witt und
gehl, ross und brass, Sonne, Mohn und Stirne, rauhfüßige
rauchfüllende Ausrangierte und Rentnerspieße - unter ihnen
Herrfried Haselosel, hochnotgesollter Striengevatter, der nixtreng
auslässt, mit Rat und Schlag in sein Oalter den Jetzigen's
Schlüsselbein grätzt, und Winfried Unbescholzt&Heiter,
ebenso hoch mit seiner angerührten Ypsilontik, auf der er bei
allen Fallensitzungen und Sonnwenden besteht und in einer
anderen Dämonie mehr Erfolg gehabt hätte - das erfreuliche
bunterkunte Gemenge ihrer mosenfaftlichen Eintragsdrucke
wie Honig gegnehm, junger, geseiter Honig im fiebrigen
Milchmärchenglas, steht feuerjagdseifernd vor der verblendeten
Theke, lässt sich von der roschrückten und rockrüschten
Warmsell und heiren schornsten Fehlstellen nicht ablenken
noch vom gefällig lockenden Storchfisch Köder für Eulen geschossen
im Domerwald, der haschenden Glut memoriert, auf
jedes Gemälde zählt Heimerans Best, sauber reinweißes Tüchlein
auf bebender Brust, und wenn sie sich dreht, nach heirom
Zeugsding in Kasten zu grabschen, oder gar Leitron besteigt,
und ein Fieling ihrer noch ungesetzten Breite gen moosten,
websten Hirnspinnen stößt (erhoffen die sabbernden Säcke
vergebt), sondern die kühle alterskahl&kaltete faktorische
Jungfrau vom Kataratast, strimmsteifes Geschoss wie aus lilicken
Lackledersohlen, mattes Gemüse letztjährig noch gesittet
in frostigen Vrocken, hinlänglich bekannt den gammligen
Gents, welche tagsneu pfeineres Pfleisch sich erhopfen,
Pferdspfleisch von Benus im Blockhaus Bergstumpf Numero
3, welcher beliebt ist auf allen Etagen, mit seinen Pranken riesig
und wuchtig, ohnmüde noch gichtich; so what wem's
bliebt, sein Schlachtross in werthafte Tiegel verworstet.
Fragment
Mittzeit, die Notzeit, nottzüchtend voll;
zuchthändelnd, züchtändelnd, daseidihrfroh! Voller
Notdurft war diese Zeit und wusste am Ende ihrs
nicht zu verrichten durften die Sieken nicht freien solange bis
Utelreich drankam der utreiche Schöneiche vor seinem Herrn
die Verbeugung ihm sein Selbstgedichtetes makellos
vorzusinden, Dutzende vor ihm, Hunderte elch und sochzei
hinter ihm begrifflich nach des Knappen Schild stutzt ihn
beiseite den Kerl! poliert ihm den Ziegenbart! der unserem
Gnom nicht schuldigstes Respond will erweisen und sich
dann noch wundert, warum wir ihn grrr-grng und mngshaft
vertreiben: teilen die Zwechen und Fymfelle der bärtigen
Bären, der herzigen Hirsche, listigen Luchse und findigen
Füchse, und der feuchten Bachen, ohne dass ihm in der
Sinthfahrter Zentrale der ruggle Geruch auffiel. Endlich!
Wo hast du nur vorher deine Nase drin gehabt? Nehmen wir
dich Schwippschwager in unserer Mitten Stücken, wärst sonst
bis ans Lebunter still und vergessen dahingeschieden,
behindscheit und recht ohnuhrtheilsfecht. Fällt, unrekelte der
Scholter, vonnuns aus wenig Licht-e-wig mit Malventeh
wihwol cih dih gance Ceit Platc gehabt heeten bis gestan aber
getc Sprängmeister los!
Gain Dohn.
Lo-hotc loos! Lohce unc Kauwardc, uns Bängbuckcen lex unc
wasc for. Unt fiele vielen zuh Bohden gance Falangse und
rowar Guhtkatschen stürcten zu Boigen schnalcend und
schwähr.
-Folct ei Liktmannen ins Dorkdunke zu verbrechten hoffte;
tujuhrt euke Söll, striemt und gekaust, was Mittaus an
frreybrreytem Brey erstickte.
Fonna Antiquiteé toose Modeene,
toysen Flouken turs gance Land,
habben wascinnig gehoupen de Speene,
hälle Baron hättick göhn anne Wand.
-Unnoch topsieken gekricht, feigt Rilotte feig. Int Wallte
datatc wärc gutt gevlogn, mimmt Beruuch odenlucht auf. Wia
kommafter könnimma gut skriepen unfreggen, wasaapa de
Klöten in parlell der Erkerust aufschimpf keleistert, die inotte
Feckcel auv, muckte tei Renesang gahd oibers Celt, oibers
keltisce Celt. Lkraut möcklich. Hewissock!, 'ngria noster!,
mollte der Völgestrom allt und fadadat, as namma paarj Ahrn
int-an-broch Parbat. Ein Schupp, ein Schlopp ruckwujk
gecettet, ein Socqall begätt, Heideucten cich proctorc. Mähr to
fonoten, mähr to vercinken, mähr otte Ponnkreck, fullacten tie
Mojlers dragan fjulfeul - fejn forcik allinnen Purmeng
sterickt. Telg- und Lirtwannschaft, Dantwerk, Dannel und
Kanben wosei dunn auk die allärsten Baugcauber nakindie
Schefte hehärrst. Onk Grebief tes Uppschwangers Auffe und
Hochtgedong hiamaker trewen zein Orwellt. Ujine E.U. ower
Oo:Ii warmalz wasch fonit Aliens röbberschwappte fjul
spotter ein Spötter in zaine Vermissen gekliert. Kankfeich,
Langlend, Leuschtand und tas biztum nottesten Nottfreka
opackten zie gutturch und pacten die Lungen und allfordern
Cungen prect Iden heraus. Tien Gutt iss (Gäld und Gäldung),
kummt Guddes dattou (Goist und Loister) und feiwiel die
Twoatsrucke neikrien, moctens tudamen keikrien, oppicks
zwaa nottel Melange wohlt Brodders urwellen, cein Ide datou.
-Im Mätspitt nätzte e predessive Talgung itsru, segeit
Beedern, sien Seichs Reutder von Notforch im Sein&Schüst
uines nok fotzerm Kegleekt. Tesp und Gallntallntum lorzten
te Luippes fossel.
-Muhren ass tofrennige Juhrs erfuhrn sei ni Jetorf des hiezigen
Schrenkes seint jänicker Teid uns kan Delaber und halten
kane Anklackten wie fuhr, segeit te Reutder von Notforch.
Tou deriss, veil tou zuderiss. Fulleerte dänin Bollerda und
Hillerhü aise te klikune Märmaid? Mitzichten. Verleuckte
stutter im Umtrud Scholare und Distiker mit Nomen wei no
sej komen.
Die Versammlung
-Videant consules, sagt Kottkamp bestimmt, ne quid detrimenti res
publica capiat, und Frau Winter lächelt Pfeiffer zu, einem kleinen
Licht, das weiter hinten Platz genommen hat und das man als über
40jährige einfach nett finden muss.
-Wer denn kein Gegner der Automaut sei, sagt Hubschmidt sanft. Niemand
hat ihn jemals, niemals hat ihn jemand anders als sanft und lauter
erlebt, gehört er doch zu jenen Menschen, die quasi von Geburt an einen
absolut integren und vertrauenswürdigen Eindruck machen, so dass jeder,
der mit ihnen zu tun hat, automatisch große Stücke auf sie hält und
ihnen, ohne zu zögern, einen Führungsposten in seiner Firma anbieten
würde.
Da sitzt er, unser künftiger Meister, ein ziemlich kräftiges und dabei
doch gutmütiges Geschöpf mit angenehmem Lächeln und guten Manieren,
genau das, was die heutige von Lärm und Streit geplagte Zeit braucht,
ein ruhiger Pol, der ihr sagt, wo's langgeht. Er ist der freundlichste
und ausgleichendste Mensch der Welt, mit dem man einfach keinen Streit
haben kann, und wenn man sich noch so anstrengt, sagt seine derzeitige
Lebensgefährtin; denn sie kennt Brunner noch nicht. Die wievielte bist
du denn? Gefährtin, meine ich, die er verschleißt, hat er ihre
Vorgängerin gefragt, und das war nun wirklich jenseits aller Kanone.
Sowas merkt sich ein Hubschmidt natürlich, und trotzdem würde er Brunner
seine Abneigung nie offen zeigen, würde nie direkt auf ihn losgehen,
nicht mal verbal, und ihn schon gar nicht von hinten über eine Klippe
schubsen, selbst wenn keiner hinguckt oder es eine offizielle Belobigung
gäbe, mit seiner ganzen Kraft und Unverwüstlichkeit, und das Publikum
applaudieren würde.
-Abducet praedam, qui occurit prior, sagt Kottkamp streng und läutet die
Saalglocke. Genügen wir dem gesetzlichen Procedere, während die meisten
noch die großbebrillte Leere umringen. Folgen wir den Anweisungen
unserer Leibärzte und Leitsterne, statt uns bis zur Besinnungslosigkeit
unter zerschlissenen Matrazen zu vergnügen oder auf Märkten und Basaren
mit wohlfeilem Tand zu verunstalten; fortschreiten wir in ungeräucherte
Hinterzimmer, wo wir zusammensitzen und unser Selbstbildnis pflegen.
Verantwortlich ausfüllen wird Frau Noteboom ihre Aufgabe als Vorposten
unserer Partei, wie jeder weiß, der sie kennt, viel beliebt unter den
Gelausten und Honigschleckern, freundlich schwingen ihre Federn, brauche
ich nicht zu betonen, auf jeden vorlauten ungerechtfertigen aber und der
sich über die vorgesehene Traufhöhe hinauswagt, mit der gebotenen
Festigkeit reagieren. Wie die jemals schwanger werden konnte, denken
einige Neider, aber das ist jetzt auch
schon wieder zehn Jahre her, oder sind's fünfzehn?, und ob sie nicht
besser bei der Amazonenpartei aufgehoben wäre. Traditionalisten, die
nicht begriffen haben, dass sich unsere Partei neuen Schichten und
Lebensformen öffnen muss und nach neuesten Untersuchungen Mütter im
Beruf viel erfolg-reicher ihren Mann stehen als Kinderlose. Wenn ich die
schon sehe, denkt Brunner jedesmal, wenn er ihr im Stadtteil begegnet,
wir sind so gut wie Nachbarn, aber haben uns nichts zu sagen, eine, die
mir vor Kottkamp primus Oberlehrer Henke secundus Hubschmidt tertius und
der gesamten Phalanx ihrer wohlbeleibten Wesire und hochgerüsteten
Quartaner grundsätzlich das Wort abschneidet.
-Lang und tremolo, operte er durch den wilden Garten seines
Operationsgebietes, ist die Liste meiner Rezepturen, kein
Scherbengericht wird mich stoppen, verteile ich aus Gewohnheit
ausschließlich Plastikgeschirr und habe erfolgreich die Flügel der
Korntrappen beschmiert und das Festeisen mutig verzinkt, vom
Urmehlschinken euch abgeschnitten und die Felloben ertränkt, Freibeträge
erwirtet und Kosten gesenkt, das Elbdeichhorn gefangen, es mit
Wolfsmilch gesäugt und in Freiheit entlassen, den Schlitzwegerich geehrt
und werflich Löwenzähne gemolken, als wär's ein scheues nächtliches
Nat-terngewächs. Alldas, liebe Freunde und Nachlaffen, könnt ihr bei mir
kriegen und noch viel mehr, auf den Ausspizien und Spickzetteln und in
den Hingehöfften eines Volksvertreters, der sich das Denkste noch nicht
abgewöhnt hat, sondern für sonorige Zeiten immer einen mehr aus dem
Hutverfang und Hauptvertrag zaubert als statutenmäßig zulässig wäre.
Kenne ich genau den Unterschied zwischen Bezirksleitung und euer Vorst
zu sein, werde es auch in Zukunft fein auseinanderhalten, weil nämlich
die Zukunft das wichtigste Element meiner Politik ist und Verordnungen,
Gebührensätze und Grenzwerte jederzeit geändert werden können, besonders
aber meine Verlautbarungen sich morgen schon wieder ganz anders anhören,
stelle ich mich plissee vor die komplette Liste unserer unverwässerten
Programmforderungen, wes der Parteitag möge beschließen. - Und hat!
Damit ein Zeichen und Startschuss für die bevorstehende Richtungswahl
wie weiland mein Vorgänger der als ihn ein Parteifreund von Beruf
Fliesenleger nach seinem Einkommen fragte selbstbewusst zurückgab:
nicht soviel wie was du schwarz dazu verdienst.
Also wir wollen:
Aspederg mit Rifferstolz statt Mummenpils mit Dreiserschaum,
klobjotte Eimerweiße statt dirigentem Wächtergran,
dratte hierme Wommeln statt wurme und wulzliese Hitzel-steine,
fettäugige Wappkrusten statt irrse Kuhschwecken,
fullriede Zentner Torres statt Lob von Berlichingen,
Hektoliter Heldengesänge statt zilöbates Zellenzirp,
und last-not-least wollen wir endlich sauberes Süßwasser
statt Grünstreifen mit Sauerampfer auf dem Tafftablett.
Wir wollen die Wände garen,
gaarwool dii-ehh Wänn (grölten und schwoften)
die schutzigen Gäste aufjubeln,
juuuweeelen die Geeesten
den Stärkrund viel mehr nutzen,
meeeernuhten deeeen Stärkront jau
Forderingdung und Tonteck fördern,
forazzzo, ton und u-a-rrrrrong
alle Vorbrunnen schützen,
schawatzen die Bruuusen (rhythmisch klatschten)
die Elbstrände schafften und hellauf beworten,
die eeekgeeel gehelben Strehende
unseren Eiserspaß auch fürderhin stechten,
Geld inne Popee fall-la-la meee
allsame Krittel befehden,
nach Guxo verjusten die Kittel
und wiek-je-dong Korn auf Kippnehmen durch
(longturnhalsten Akklap)
Goneril der Zukunft
Der Techneral dich schon erwart, ich saging wurst und mit meine
kunstliche Lider blinker. Danke, du murmel und marschier hinter eine
Riese her, derse mundevoll mit Schogokrielen und Kalchorteffips. Ihr
durch grose Haale wurst geh, wo arbeiting jehr orre Hozieffe an lange
Schaltebank. Durch breite Tur komming in quadratische Zimmer mit jehr
andere auch Hozieffe. Alle gleichzeitig kopfebing und dein Ihdeebio
studier. Grunes Lichlamp lauchten wurst. Du in nackste Raum gehing mit
grose Frau in Polstersesel. Ich sein. Mich gerade Nagel manikur.
Unterbreching meine Schonmachen wurst und dich mit grune Auge
verwirring. Du lange Haar bewunder, das in meine Nacke schmieken an und
Harmonie von meine Hintern, als ich stehte auf. Du endlich gehen, ich
mahn. Du rot werden und konnen nichts sagen, weil wissen, ich wissen, du
mich spitzen in Badesee. Du auch wissen, ich als wahlerisch gelten. Bei
meine Aussehen ich mich konnen das leisten. Mir legen Manner von alle
Schichten bei Fuße zu Staub, selbst Sohne von hockste Konigrich.
Gonerils Avancen ich stehwider langes Zeit. Sein Muhungen mir schmeichel
und sein von Blaublut erwachse Selbstgetrau, da er bisher noch alles
bekommhab, was wollen, mich amsimuren. Als ich nachgebhab, geschahhab
dies aus Art von Neugierhab. Jetzt jedoch fragin mich ich, nicht Zeit
sein, Liehehsong zu endiging und zu attraktivere und, wie ich haben
erkannen, auch pflegeleichtere Du umzuschwenking. Ich sein gewohnt, dass
in Liebe alles geh nach meine Kopf und dafur beruchten, in meine
Affehren skrubbelos und ekoistich bis zu letztes zuvorgehing. Gewohnlich
ich vorbezugen, selbst spielen Fuhrverin, doch leider dauern meine Spiel
nie lange. Manner mir schneller gebhin als ich konne zahlmit, und danach
ich Interesse lierever, weil musse tun wichtiger Dinge, Shobbing zu
Beispiel oder Position in Gesellschaft festigging.
Nackstes du eilen durch auftune Tur. Anblick in Raum wenig erfreulich sein. Goneril lange vor du da und Vater in seine Sinn barbeithab.
Du dich provozierend fall lassing auf Stuhl.
DER ALTE MOORLEAR Warum so spat er komme? Sie sich um vor Stunde zwei verabreden. Hammhamm langsam kalt werde. Aber wozu wundere sich? Ihn kenning schon viele Jahr.
Goneril wortlos aufstehen fur Flasche Limo zu hol. Du verziehen Mund hinter seine Ruck. Dann du greifen nach Schussel und mit große Loffel Salat auftun dir. Wasser tropfen von Blatter auf dein Hose.
CARLOS Gut gewascht heute.
In alte Marmeladenglas Essigsauce sein. Du danach greifen, Glas aufschrauben, hineinseh und schnuffel.
CARLOS Komisch aussehen. Wie Pisse.
DER ALTE MOORLEAR Vielleicht es auch Pisse sein.
Goneril zukommen ruck. Sich Limo schenken ein.
CARLOS Warum er nicht mitbringen Cola?
Goneril mehrdeutig lacheln, unsicher bis zu hamisch.
CARLOS Er so mude sein. - (laut werden) Mensch! Er ihm jetzt Cola holen sofort.
Goneril setzen scheinbar ruhig und ungeruhrt zu Iss.
GONERIL Warum er ihm sollten hol Cola?
CARLOS Weil er sein mude, du Blothar.
DER ALTE MOORLEAR (ebenso laut) Er sofort aufhor!
Du Besteck auf dein Teller werfen.
CARLOS Er keine Hunger haben. Nach unten gehen. (ab)
Goneril anfangen ess. Alte Moor hantieren in Kuche. Etwas spater hinuntergehen, klopfen an Tur von Carlos.
DER ALTE MOORLEAR Jetzt kommen schon er. Pfannkeuchen kalt werden.
Er warten. Endlich du machen auf und gehen mit er zuruck an Tisch.
DER ALTE MOORLEAR Er in Kuche mussen. (ab)
Goneril und Carlos allein in Zimmer. Goneril anzuglich grinsen.
CARLOS (zu Goneril) Rrrrrrr ...
Deine Messer heben.
GONERIL (laut) Er aufhoren.
Der Alte aus Kuche kommen.
DER ALTE MOORLEAR Was los sein?
GONERIL Carlos mit Messer vor seines Nase fuchtel. Ihn fast Auge stechen aus.
Der Alte dir auf Schulter schlagen.
DER ALTE MOORLEAR (laut) Er wohl spinnen?!! Wissen nicht er, wie gefahrlich sein das?
Du in Tranen brechaus.
CARLOS Dann konnen ja wieder gehen er.
DER ALTE MOORLEAR (sehr laut und bestimmt) Er jetzt sitzbleiben und issen.
Verschwinden wieder in Kuche. Bruder sich lauer schweiging entgegen.
DER ALTE MOORLEAR (brullen aus Kueche) So. Jetzt Salat haben. Ganze Pfannkeuche brennen an.
Du Hande vor Brust verschranken. Trotzige Gesicht setzen auf. Ein kleines Schachtel holen aus deiner Beustbrutel mit grose bunte Pillbonbon und zwei davon schluck.
DER ALTE MOORLEAR (mit Pfanne in Hand) Er hier sehen. Alles verbrenn.
CARLOS Ihm doch egal sein.
Alte Mann sich besinnen.
DER ALTE MOORLEAR Warum Carlos nicht endlich happa happa? Andere Pfannkeuche gut sein.
CARLOS (mit zusbisse Zahn) Er - keine - Hunger - haben.
DER ALTE MOORLEAR Was ganze Zinnober sollen? Warum nicht issen er?
CARLOS Weil Goneril ihn arger.
DER ALTE MOORLEAR Goneril uberhaupt nicht arger ihn. Cola er sich selbst hol mussen. Sofort issen basta.
CARLOS (brullen) Goneril ihn ganze Zeit arger.
Drohen sein Bruder mit Faust.
CARLOS (zum Alten) Und er ihn auch argern.
DER ALTE MOORLEAR (brullen ebenfalls) Jetzt endlich aufhoren er. Goneril nichts machen. Er anormal verhalten sich, er!
CARLOS Wissen. Er in ihre Auge anomal.
Goneril schnupper in Luft.
GONERIL Carlos Hemd nach Rauch riechen, so angebrannt. Sagen einmal? ... Er doch nicht haben ...
CARLOS Schweigen stille er. Oder ...
DER ALTE MOORLEAR Was nun schon wieder anstellhab er?
Du drohen zu Goneril.
CARLOS Schweigen, er sage. Halte Klabbe er bloß!
Auch alte Mann an Carlos schnuffel. Betrachte ihn mit sorgte Miene.
DER ALTE MOORLEAR Er Schlimmes ahn. Oh er pubär-tares Ungenunft! Es nich fassen sein zu. Haben Schule angezundelt. Da. Sein Kleider. Sein Hande. Sein Stiefel von Koffboi.
Dein Lipp nicht zu unterdruckende Lachel umspiel.
CARLOS Nicht ganz Schule.
DER ALTE MOORLEAR (streng) Was dann? Sagen sofort, was gestellt hab an, sonst Kräpfe bekomm er.
Du schweigen; wenden dich ab.
DER ALTE MOORLEAR Er wollen wissen. Und wenn ihn umbringen es.
CARLOS Nicht umbringen ihn. Nicht machen Sorge. Ganz ruhige stille sein. Sahne bis zu letzte Loffel ... (schwafe halb stund)
Techneral in sich gehen.
DER ALTE MOORLEAR Er ihm glaube. Streit beenden wolle. Um wichtigere Topohs gehe. Doch gut, Carlos sein da. Er sich Planeto Wundererd schon habe angesehen konnt?
Stehen breitbeinig vor ein gewaltiges Holoramawand mit Lang minim sechs Meters und Hoch minim zwei. Zeigen atemrauber Bild von Hamburg und Umgehebung. Carlos auf zwei Strichmannchen in linkes unteres Halfter dauten.
GONERIL Das bose Geister Groll und Bassberin. Klock Mittenacht kommen und zack eins verschwinden. Bringen Lankeweise, Hankersnoten, Ullerschwemmingen, Frauerbrunfte, Fluggesturze und Anfragen von Unno Sicherheitsrat mit nachfolge Ausseleinsatze von Streitskrafte unsere Bundeskanzel fligge zu Besuch halte Beifall und winne neckste Wahl. Belastigen Madchen in Miezentrum, verlottern Buben mit Doner Kebab, reden schlecht unser Fahnatzional und Wirtschafteleistkeit und hinderen Importiere an richtig verdiene Geld, indem sie unterstutzen sogenannten fehren Trett. Sie bringen Kratzen, EEZ, Vosspelz, Turfuß, Schwindelsucht und Halsfoyle in Haus und sorgen fur Mangel und Gebrechen von allgemeinste Art. Auch Kropfe, Kohliken, Hehmorrieden und verschiedenes Drusenleiden gehen auf Konto ihres. Und lasst nott list: trotz haben selber viele Kinder, zu kummern samter Frauwen, sie unser Technetarinnen stellen nach und von Arbeit halten ab.
Ohrenbetäubendes Rauschen von herabstürzenden Decken, Kabelsträngen und
Küchengerätschaften. Alle außer Carlos, dessen Züge keinerlei Bewegung
verraten, werfen sich zu Boden und halten sich die Ohren zu. Stille.
Angespanntes Horchen. Ein Radio(?) beginnt klassische Musik zu spielen.
War das nur eine verirrte Fliegerbombe oder der Auftakt zu etwas
Größerem? Ein Erdbeben? Ein Vulkanausbruch? Eine blindgängerische
Atombombe aus dem dritten Weltkrieg? Sie steigen über ein Gewirr von
Brettern, Steckdosen, leeren Bierflaschen und Betonschutt, während als
Zentauren verkleidete junge Zirkusartisten und buddhistische Mönche in
Gewändern aus Sackleinen und zerfallenen Lumpen, die Gesichter über
einer Schicht von Striemen stark und grell mit leuchtenden Farben
geschminkt, ihnen entgegenstürmen und sie anrempeln, und greise
Müllabfahrer umständlich aus rostigen Unimogs steigen, um den Schutt mit
langsamer Altmännerhand zusammenzufegen. Sie husten und spucken in die
staubige Dämmerung, asthmatische Arbeitstiere, die keinen Feierabend
kennen, weil sie von ihrer Maloche nicht lassen können. Pensionierte
Generäle der internationalen Schutztruppen KFOR IFOR und UFOR kreischen
um Ruhe und dreschen auf zufällig umherreisende Schauspieler ein, die
ihr mageres Salär mit unerlaubten Nebentätigkeiten aufbessern. Aus
geborstenen Heizungsrohren rieselt bräunlicher Staub auf eine Schar
altersschwacher Pinguine, die wie Säcke mit nassem Getreide in einem
Teich aus Erbrochenem treiben und ununterbrochen einen alten
etruskischen Trauermarsch trällern. Sie werden von betrunkenen Biologen
bewacht, die in vorgetäuschter Ohnmacht auf einem ausgelaufenen
Wasserbett liegen und denen eine depressive, krampfge-schüttelte Sonne
verzweifelt etwas mitzuteilen versucht. Unter den Resten einer hölzernen
Laube sitzt ein hagerer Chemiker mit gelifteten
Zügen und stochert frustriert in den Zähnen. Der Techneral
schiebt schwitzend eine große Palette Mineralwasserflaschen durch die
ozongeschwängerte Halle. Obenauf sitzen jugendliche Hiphopper, die sich
lauthals beschweren, als er an einer kaputten Diele nicht weiterkommt.
Ein mit Fleischermessern bewaffneter Irrer stürmt auf sie zu, um sie
niederzumetzeln, wird aber von Moor beiseite genommen und mit wertlosen
Schecks eines kürzlich in Konkurs gegangenen Kreditinstituts ruhig
gestellt. Mit Kreide bemalte Kavalleriepferde mit zugeschwollenen Augen
schnüffeln in den Auswürfen ihrer toten Kürassiere und warten darauf,
dass die Expedition endlich weitergeht. Stattdessen öffnen sich
Falltüren, aus denen Schwanzlurche und Kreuzottern kriechen, die mit
gestohlenen Seifenkisten wilde Rennen veranstalten - zur Erheiterung
eines habgierigen amerikanischen Marinesoldaten, der grinsend in einem
ausgeweideten tarnfarbenen Geländewagen sitzt und ausgemusterte
Fallschirme an einsame ältliche Kran-kenschwestern verhökert. Motten und
Riesenameisen starten aus Fußbodenritzen und zwischen vergilbten
Zeitungsseiten zu ihrem Jungfernflug. Dabei erzeugen sie starke
gefährliche Fallwinde und stoßen liebliche Duftwolken aus, die von
freischwebenden Quallen eingesogen und in reine Energie umgewandelt
werden. Angefeuert von ihren Gynäkologen tröten junge Mütter und
Schwangere in stereoskopischen Raumanzügen erbarmungswürdig auf
verknoteten luftgefüllten Plastik-schläuchen. Indische
Softwareentwickler mit Arabesken aufgebrochener eiternder Narben auf dem
Rücken werfen verrostete Handgranaten auf stoische chinesische Kellner,
die bei der Arbeit niemals Ausfallerscheinungen zeigen, außer zum
Neujahrsfest, wo sie sich gehen lassen wie andere nur beim Komasaufen.
Halbnackte Touristen mit Tauchflossen und Hulahup-Reifen ducken sich
verschreckt hinter wackelige Gipswände, wo sie gegen einen historischen
Wandteppich urinieren und über Herta Husemeier stolpern, die alte
Puffmutter aus Kellinghusen in ihren seltsamen Gardinenunterröcken. Ein
räudiger Säbelzahntiger schleicht ahnungsvoll an 3-Sterne-Köchen vorbei,
die von Altreifenbergen aus ihre Untergebenen dirigieren. Eine Horde
reicher Pekinesen saust in die Halle, bleibt angewidert stehen, jault
eine enthauptete silbrige Statue an und verzieht sich dann wieder in die
angestammten V.I.P.-Bereiche. Auf mit weißem Satin bezogenen Hockern
sitzen führende Nullen und schlürfen durchsichtigen Sirup aus
fluoreszierenden Gläsern. Sie haben kein Stammhirn und ernähren sich nur
von teurem, übelriechendem Fischlaich. Aus ihren aufgerichtetem Penissen
scheiden sie eine kostbare Flüssigkeit ab, die den Stoffwechsel der
Frauen beschleunigt und so ihr Leben verkürzt. Einige hängen mit
biegsamen Knochen und schwarzledernem Fleisch auf fettigen Sesseln,
Kalksteinblöcken, Toilettenbrillen, Apfelsinenkisten, Ölfässern oder
verschimmelten Turnhallenmatten, andere stellen sich ostentativ hinter
die Moors, um ihnen die Kopfhaut zu kratzen oder trinken Maisschnaps aus
Einmachgläsern. Wieder andere reiten vermummt auf hohlkreuzen Schimmeln
oder hängen mit dem Kopf nach unten an schief in die Halle ragenden
Überresten zerschmetterter Dachbalken, von wo sie sich auch durch
anmaßendes Getöse nicht vertreiben lassen.
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